Unter einer Redeflussstörung versteht man Stottern, Poltern oder die Kombination beider Störungsbilder.
Stottern:
- Mögliches Störungsbewusstsein (und damit Leidensdruck)
- Eventuelle Sprechangst
- Eventuelles Vermeidungsverhalten und/oder Fluchtverhalten (von Sprechsituationen oder bestimmten Wörtern)
- Wiederholungen (von Lauten, Silben, Wörtern oder Satzteilen), Dehnungen von Lauten, auffällige Pausen, Blockaden und/oder häufige Füllwörter
- Mangelnder Blickkontakt
- Erhöhte Körperspannung
- Eventuell angestrengter Gesichtsausdruck (Sekundärsymptomatik)
- Eventuell kompensative Ticks (Sekundärsymptomatik)
- Mehr Symptome in Stresssituationen und unter Zeitdruck
Poltern:
- Deutlich erhöhtes und unregelmäßiges Sprechtempo
- Undeutliche/verwaschene Aussprache
- Weniger Symptome in Stresssituationen
Ursachen:
- Entwicklungsbedingt: Entwicklungsstottern
- Physisches oder psychisches Trauma
- Genetik
- Idiopathisch (ungeklärt)
Die Ursache des Stotterns ist bis heute ungeklärt. Es gibt eine Vielzahl an Theorien, jedoch ohne ausreichende Belege. Bisher wurde eine genetische Komponente (Vererbung) und eine Auslösung durch ein physisches oder psychisches Trauma festgestellt. Das Poltern wird aktuell als rein genetisch bedingte Störung angesehen.
Behandlungsmethoden & Fortbildungen
- Stottermodifikation nach Van Riper (inkl. Pseudostottern, Kommunikationstraining)
- Fluency Shaping
- Lidcombe-Therapie
- Bonner Stottertherapie
- Indirekte Verfahren: bei fehlendem Störungsbewusstsein oder sehr hohem Leidensdruck
- Stationäre Therapie (mehrere Wochen Intervalltherapie in einer Einrichtung)